Fenster in der Nacht – Geschichten der Hoffnung

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar

Autor: @nealshusterman
Illustrator: @andresveramartinez
Verlag: @loewe.kinderbuch

Inhalt:

Man sagt: Wenn eine Tür geschlossen wird, dann öffnet sich ein Fenster!
Ein Fenster führt in Welten jenseits des Terrors.
Ein Held aus Asche bewahrt Unzählige vor den Gaskammern.
Die Macht der Märchen begegnet den Mächten des Bösen .
Der Stab des Moses führt Tausende in die Freiheit.
Wie es hätte sein können …

Meine Meinung:
Eine bewegende Mischung aus Geschichte und Fantasie

Neal Shustermans Graphic Novel „Fenster in der Nacht“ nähert sich dem dunklen Kapitel des Holocaust auf eine einzigartige Weise. Der Autor verwebt historische Fakten mit fantastischen Elementen und schafft so einen vielschichtigen und emotionalen Erzählkosmos.

In einer Zeit, in der Hoffnung fast gänzlich abhanden gekommen war, entwirft Shusterman Szenarien, die nie waren, aber hätten sein können. Er spielt mit der Vorstellungskraft und zeigt, wie selbst in den dunkelsten Stunden der Mensch nach Licht und Rettung strebt. Die Mischung aus realen Ereignissen und fantastischen Begebenheiten ist zunächst ungewohnt, aber sie unterstreicht die Sehnsucht nach einem anderen Ausgang, nach einem Wunder inmitten der Grausamkeit.

In einer der 5 Kurzgeschichten wird zum Beispiel die Flucht dänischer Juden nach Schweden thematisiert. Das Fantasy-Element ist hier, dass ein Familienerbstück Moses‘ Schäferstab ist. In einer anderen Kurzgeschichte geht es um Widerstandskämpfer, die von der mystischen Figur Baba Jaga unterstützt werden.

Die historischen Ereignisse werden nach jeder Geschichte kurz und prägnant zusammengefasst. So wird der Roman zu einem informativen und zugleich unterhaltsamen Leseerlebnis, das sich auch für den Unterricht eignet. Die hochwertigen Illustrationen von Andrés Vera Martínez tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei. Die Bilder sind detailreich und emotional, ohne dabei zu drastisch zu wirken.

Die Altersangabe ab 12 Jahren ist durchaus gerechtfertigt. Die Thematik ist anspruchsvoll und erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität und Reflexionsfähigkeit.

„Fenster in der Nacht“ ist eine bewegende und wichtige Graphic Novel, die das Thema Holocaust auf eine neue und überraschende Weise beleuchtet. Sie zeigt, wie die Kraft der Hoffnung selbst unter den schlimmsten Bedingungen nicht erlischt.

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Ich überlebte – Ein Mädchen auf Schindlers Liste

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar

Autor:In: Rena Finder und Joshua M. Green
Sprecherin: @julia_nachtmann
Verlag: @jumboverlag

Inhalt:

Die wahre Geschichte einer der letzten Überlebenden des Holocausts. Rena Finders eindrücklicher Zeitzeugenbericht ist ein Appell, Antisemitismus und Hass keine Chance zu geben.

Kurz nachdem die Nationalsozialisten Polen überfallen haben, werden die elfjährige Rena und ihre Familie gezwungen, in das jüdische Ghetto von Krakau zu ziehen. Hunger und harte Arbeit bestimmen den Alltag, und Rena muss immer wieder mitansehen, wie Freunde und Familie deportiert werden. Durch eine glückliche Fügung kommen ihre Mutter und sie in der Fabrik von Oskar Schindler unter. Ihre Namen landen auf der Liste, die später als „Schindlers Liste“ weltweit bekannt werden wird, und sie überleben. Dieses Buch ist Renas Zeitzeugenbericht, eindrücklich und bestürzend und doch auch voller Hoffnung auf bessere Zeiten.

Meine Meinung:
In diesem Hörbuch erzählt die Zeitzeugin Reena Finder wie sie die Zeit des Holocaus erlebt und überlebt hat. Sie betont immer wieder, dass dies ihre Wahrheit und ihre Erinnerung ist, sich Erinnerungen nach all den Jahren auch etwas verändern können.

Das Hörbuch beginnt als Reena 11 Jahre alt ist. Polen wird von den Nationalsozialisten eingenommen und Reena muss mit ihrer Familie in das Ghetto von Krakau ziehen. Was Reena erlebt hat ist so erschreckend. Anfeindung, Ausgrenzung, Ausbeutung und die Gewalt, die Grausamkeit mit der gegen die Juden vorgenannten ist. Der Verlust jeglicher Menschlichkeit gegenüber den Juden. Nicht zuletzt die grausame und skrupellose Ermordung von 6 Millionen Menschen die einfach nur an etwas anderes glaubten.

Reena erzählt von Hunger, von der Angst und von den Grausamkeiten die sie miterleben durfte. Ihr Glück war es, dass sie zusammen mit ihre Mutter in der Fabrik von Oskar Schindler arbeiten durfte. So landete sie nämlich auf Schindlers Liste. Oskar Schindler und seine Ehefrau Emilie haben ihr Leben dem Überleben der Juden gewidmet und alles in ihre Macht stehende getan um so viele zu retten wie sie konnten. Hierzu gehört Reena.

Als der Krieg beendet war zog Reena in die USA. Hier leistet sie an Schule, Universitäten etc. Aufklärungsarbeit über den Holocaust.

Gesprochen wird dieses Hörbuch richtig gut und absolut gefühlvoll von Julia Nachtmann.

Ich habe schon ein bisschen was über diese Zeit gelesen. Dieser Zeitzeugenbericht ist aber nochmal anders. Dies ist eine Geschichte, ein Schicksal und genau das was erlebt wurde. Bewegend und erschrecken.
Ich finde, es darf nie wieder so weit kommen. Das was in dieser, unserer Geschichte passiert ist darf einfach nie wieder geschehen. Nie wieder ist jetzt

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Lesung von Melanie Garani zu Völlig Meschugge?! auf der Kibum in Oldenburg

Am Mittwoch Morgen durfte ich schon morgens mit meiner Klasse in der Schule einer Lesung lauschen. @melaniegaranin kam nämlich im Rahmen der Kibum zu uns an die Schule und hat aus ihrem Buch „Voll Meschugge?!“ vorgelesen. Das Buch habe ich euch ja vor kurzem schon vorgestellt. Es ist wirklich zu empfehlen. Hier sind wichtige Themen wirklich toll eingearbeitet.

Danach hat sie uns ein „Making off“ gezeigt, also wie sie an einem Comic arbeitet. Hier war der Aspekt sehr spannend das es ja vorher schon die Serie dazu gab. Da muss dann ja wirklich alles stimmen. Einfach ist das bestimmt nicht.

Wir Schülern durften sie danach natürlich noch mit Fragen löchern die sie dann beantwortet hat.

Die Lesung selbst war auf jeden Fall super und ich hatte zwei abwechslungsreiche Schulstunden. So dürften die Schultage gerne öfter sein. 🙂

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Heul doch nicht, du lebst ja noch

Autorin: @kirsten_boie
Verlag: @verlagsgruppe_oetinger

Inhalt:

Hamburg, Juni 1945: Die Stadt liegt in Trümmern. Mittendrin leben Traute, Hermann und Jakob. Der nennt sich allerdings Friedrich, denn niemand soll erfahren, dass er Jude ist. Als Hermann ihm dennoch auf die Spur kommt, will er nichts mehr mit Jakob zu tun haben. Schuld, Wahrheit, Angst und Wut sind die zentralen Themen dieses Buchs, dessen jugendliche Hauptfiguren durch die Schrecken des Krieges und der Naziherrschaft miteinander verbunden sind. Und für die es doch immer wieder Lichtblicke gibt.

Meine Meinung:
In diesem Buch geht es um die Zeit nach dem Krieg im Sommer 1945. Man liest aus drei verschiedenen Perspektiven.

Einmal ist da Traute. Sie vermisst die Schule und ihre Freundinnen. Ihre Familie hat eine Bäckerei in der ihre Eltern arbeiten. Ihr altes Wohnhaus müssen Traute und ihre Familie sich mit einer anderen Familie teilen die dort einquartiert wurde.

Man liest auch aus der Sicht von Hermann. Er lebt mit seinen Eltern zusammen. Sein Vater hat im Krieg seine beiden Beine verloren weswegen seine Mutter für die Familie das Geld verdienen muss. Hermann muss sich viel um seinen Vater kümmern. Das belastet ihn, weil er glaubt deswegen niemals ein eigenes Leben haben zu können.

Dann haben wir noch Jakob. Sein Vater war ein Deutscher der aber leider verstorben ist. Seine Mutter ist Jüdin und wurde kurz vor dem Ende des Krieges noch in ein Arbeitslager gebracht. Jakob versteckt sich mit Hilfe eines Bekannten und bekommt in seinem Versteck nichts von der Außenwelt mit.

Nun ist der Krieg vorbei aber geht es denn Menschen sofort besser? Hunger, Armut und Trümmer sieht man überall.

Dieses Buch zeigt wieder einmal auf wie es damals war. Richtig spannend fand ich die komplett unterschiedlichen Geschichten der Kinder. Kirsten Boie hat hier wieder ein Buch geschrieben das aufzeigt wie schlimm und hart es damals gewesen ist. Es ist so wichtig, dass auch heute noch daran gedacht wird und das dieses Leid nicht vergessen wird.

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Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Anne Frank

Autor: @bradmeltzer
Illustrator: Christopher Eliopoulos
Verlag: @egmont_baeng

Inhalt:

Wie verändert man die Welt? Das Tagebuch der Anne Frank, das ihre Flucht vor den Nazis und ihr Leben im Versteck beschreibt, bewegt auch heute noch Menschen aus aller Welt. Anne war ein jüdisches Mädchen, das dieselben Dinge mochte, wie viele Kinder: Zeit mit ihrer Familie verbringen, ins Kino gehen – und Geschichten schreiben. Als sich ihre Familie auf der Flucht vor den Nazis zum Rückzug in ein Geheimversteck gezwungen sah, fand Anne Trost im Schreiben ihres Tagebuchs, mit dem sie dieser schrecklichen Zeit eine Bedeutung verleihen konnte. Wie bedeutungsvoll ihre Worte für die ganze Welt werden sollten, konnte sie nicht ahnen. Die Biografienreihe „Jede*r kann die Welt verändern!“ ermutigt Kinder dazu, große und wichtige Träume zu haben. Jedes Buch und jede inspirierende Lebensgeschichte ist eine individuelle Bereicherung, denn sie lehren: Jede*r kann die Welt verändern!

Meine Meinung:
Dies ist der Auftakt zu einer Buchreihe in der es um Menschen geht die die Welt bewegt haben.

In diesem Buch geht es um Anne Frank. Wir dürfen sie in diesem super illustrierten Comicbuch bei einem Teil ihres Lebens begleiten. Diese Ungerechtigkeit kann ich gar nicht verstehen. Ich hab zwar mal gehört, dass das so war aber ohne ein richtiges Beispiel wie hier bei Anne Frank ist das doch alles zu unwirklich und erschreckend.

Hinten im Buch ist noch eine Doppelseite auf der man echte Fotos von Anne Frank, ihrem Zimmer usw. sieht. Hier ist auch ein Zeitstrahl auf dem ich gut sehen konnte was wann wo passiert ist.

Dieses Buch ist perfekt für Kinder wie mich. Ich konnte in diesem Buch einen interessanten Einblick in das Leben, die Ängste und Hoffnungen von Anne Frank gewinnen. Sie war mutig und gab einfach nicht auf.
Auch konnte ich einen kleinen Einblick bekommen wie schrecklich Juden damals behandelt wurden.

Ich freue mich auf jeden Fall auch auf die anderen Teile dieser Serie die hier unbedingt auch einen Platz im Bücherregal verdient haben.

Ein klasse Buch im Comicstyle, toll gemacht, interessant und lehrreich.

Buchreihe:

Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Anne Frank

Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Albert Einstein

Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Malala Yousafzai

Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Martin Luther King Jr.

Jede*r kann die Welt verändern – Ich bin Marie Curie

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Animant Crumbs – Staubchronik

Drachenmond Verlag / 20. November 2017 / Taschenbuch / 550 Seiten / 16,90 € / ISBN 978-3959913911

Klappentext

England 1890.

Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen.
Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.

Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

Meine Meinung

Dieses Buch ist mir in den sozialen Medien immer wieder begegnet. Ich dachte aber, dass dies nun so gar nicht mein Genre ist. Also hatte ich dementsprechend wenig Lust die Geschichte zu lesen.

Aber es tauchte immer wieder auf und das Cover sieht ja auch so wunderschön aus. Es stach halt immer wieder heraus. Irgendwann schaute ich mir den Klappentext dann doch mal genauer an. Hm hört sich ja doch nicht schlecht an… kann man ja mal bestellen. Also kam der Drache in mein Nest geflogen.

Dann stand das Buch hier erstmal im Regal…

Aber irgendwann fing ich dann doch an zu lesen und was soll ich sagen, ich konnte nicht mehr aufhören. Ich war gefangen im Jahr 1890, ich war auf Bällen, fuhr mit Kutschen, arbeitete in einer Bibliothek, trank Tee und verliebte mich. Dieses Buch hat mich so komplett überrascht und eingefangen. Es war so wundervoll. Animant ist eine so starke Frau. Sie behauptet sich in der damaligen Welt und lässt sich auch von dem griesgrämigen Bibliothekar nicht einschüchtern.

Auch die anderen Protagonisten sind wunderbar dargestellt. Die schüchterne Rachel, die taffe Elisa und auch Mr. Reed. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen.

Hier wurde das damliege England perfekt eingefangen, man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt. Die Stimmung in diesem Buch ist einfach einmalig.

Ich liebe diese Geschichte, ich liebe die England und ich liebe Animant.

Dieses Buch ist ein echtes Highlight und man sollte es wirklich gelesen haben.

NSA – Nationales Sicherheitsamt

Foto selbstgemacht.

Klappentext

Weimar 1942: Die Programmstrickerin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reiches überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sich nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.

Zu meiner Story mit Eschbach

Zu Andreas Eschbach bin ich durch einen seltsamen Zufall geraten. Ich klickte mich durch die Hörbücher bei Deezer durch und dort tauchte das Buch „Exponentialdrift“ auf, welches ich mir auf den täglichen Wegen zur und von der Arbeit jeden Tag anhörte. Ich bin so drauf, dass ich mir dann angucke, was solche Menschen denn noch so veröffentlicht haben und was die Leute sonst so machen. Beim Eschbach tauchten halt Referenzen zum Perry Rhodan Universum auf und irgendwie bekam ich auch mit, dass er für so illustre Sachen, wie „das Jesus-Video“ verantwortlich ist.

Alles irgendwie Zeug, was mich interessieren könnte. Als ich mit NSA anfing, schien das schwarzrotweisse Cover mir in so ziemlich jedem Buchladen und Supermarkt entgegen und an meinem Geburtstag schenkte mir die beste Frau der Welt NSA. Ich wusste aufgrund des Covers natürlich schemenhaft, um was es ging, aber als ich dann in die Welt von Helene, Eugen, Arthur und Co. eintauchte, war es um mich geschehen. Ich wollte, dass es weiter ging und ich genoss jede Sekunde mit diesem Buch.

Handlungsübersicht

Im Jahr 1942 sind Helene Bodenkamp und Eugen Lettke Angestellte des NSA, des Nationalen Sicherheits Amts. Die Deutschen befinden sich im 2. Weltkrieg und es sieht nicht wirklich gut für die Nazis aus. Doch Deutschland ist die führende Nation im Bereich Informationstechnik. Komputer gehören zum Alltag und die Leute speichern alles in der Cloud, da eigene Datenspeicher langsam sind. Die Cloud heißt hier „Weltnetz“ und die Dienste wie „Tagebuch“ oder auch Geldtransfers werden über die Datensilos (=„Server“) des NSA abgespeichert und verwaltet. Programme werden nicht geschrieben, sondern von talentierten Frauen wie Helene gestrickt. SQL gibt es nicht, die Sprache heißt hier SAS und bedeutet eigentlich dasselbe. Analysten wie Eugen Lettke (Projektleiter) geben den Programmstrickerinnen Abfrage-Aufgaben, die in Programme gestrickt werden müssen.

Da alles in den Datenspeichern hinterlegt ist, kann Eugen Lettke seine persönliche Rache an früheren Schulkameradinnen durchführen, indem er kompromittierendes Material in deren Emails (Elektropost) findet und sie damit erpresst. Nachdem er Helene beim Klauen erwischt, übt er Druck auf sie aus, damit sie ihm das Programmstricken beibringt, und er ist anschließend in der Lage, seine Abfragen präziser zu formulieren und noch mehr Daten für sich zu ergattern.

Helene stellt irgendwann ein Programm zusammen, dass die Anzahl von gemeldeten Personen in einem Haushalt mit den Lebensmittelausgaben dieses Haushaltes vergleicht. Helene hat diese Aufgabe relativ naiv programmiert, weil es einfach mal funktionierte und sehr gute Daten lieferte. Die Nazis, insbesondere Himmler, nutzten dann diese Daten, um zum Beispiel die Familie Frank in Amsterdam zu finden.

Helene verliebt sich in einen Deserteur, der bei ihrer besten Freundin versteckt ist und nun gerät sie in Gefahr, dass ihre eigenen Codes die Liebe ihres Lebens verraten.

Parallelen zu heute

Also: Wir haben hier einen Sciencefiction-Roman, der in der Vergangenheit spielt und sich an den vorhandenen Techniken wie WWW, Telefonortung und später sogar Künstlicher Intelligenz bedient. Gleichzeitig haben wir es mit den späten 30ern und frühen 40er-Jahren zu tun, in denen es schon fatal war, wenn man Hitler beleidigte und eigentlich gar keiner zuhörte, außer vertrauten Freunden.

Wir HABEN heute Cloudspeicher und seit März wissen wir auch, dass Amazon-Mitarbeiter über den Alexa-Dienst problemlos Schnipsel von Privatgesprächen aufgreifen konnten. Wir haben auch kaum noch eigene physikalische Speicher, wir hinterlegen alles in der Cloud und tauschen uns in Foren aus, die angeblich ja keiner mitlesen kann. (Facebook). Wir bewegen uns und haben immer unser Smartphone dabei und erstellen so, unbewusst, Bewegungsprofile. Der größte Unterschied zwischen unserer Gegenwart und der Fiktion bei NSA ist lediglich, dass Helene und Eugen nicht in einer Demokratie aufwachsen, sondern in einer Diktatur, die die „neuen Technologien“ für komplexe Datenanalyse ausliest.

Kritik

Bevor ich NSA gelesen habe, habe ich, obwohl ich IT-Experte bin, gar nicht wirklich darüber nachgedacht, dass die Anzahl gegessener Kartoffeln in Relation mit eventuell versteckten Personen in meinem Haushalt in Relation gesetzt werden könnte.

Insofern hat mich das Buch positiv überrascht und spiralförmig in einen Wirbel von Ereignissen reingezogen, der mich am Ende aufgewühlt und wütend zurückließ. Tatsächlich hat mich NSA wirklich fertig gemacht. So fertig, dass ich diverse Social-Media-Apps gar nicht mehr nutze und mein Handy auch nur noch im Notfall dabei haben will. (Wobei der Flugmodus fast immer eingeschaltet ist)

Alles in allem schreibt Andreas Eschbach sehr flüssig und spannend und ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der sich für moderne Kommunikationsmittel interessiert und/oder auch diesen ganzen Internetquatsch mit Argusaugen beobachtet. NSA hat einen Ehrenplatz in der Liste meiner Lieblingsbücher und ich werde definitiv mehr vom Andreas lesen.