Interview mit Sabine Bohlmann

Anlässlich der KIBUM in Oldenburg durften wir letztes Jahr Sabine Bohlmann interviewen. Sabine hat so tolle Bücher geschrieben, wie „Willkommen bei den Grauses“ oder auch „Ein Mädchen namens Willow“, das Ende Februar 2025 als Verfilmung ins Kino kam. Das Interview haben wir im November 2024 gemacht. Leider kamen viele Dinge dazwischen, wir sind umgezogen und es gab hier einige familiäre Zwischenfälle, weswegen wir das Interview leider erst jetzt veröffentlichen können. Der Film selbst läuft sicher noch in einigen Kinos (Mai 2025), ihr könnt euch aber auch die DVD oder BluRay schon vorbestellen.

Ihr kennt im Gegensatz zu vielen Autoren, die wir hier interviewt haben, aber garantiert die Stimme von Sabine Bohlmann. Sie ist die Stimme von Lisa Simpson oder auch die Maulende Myrthe oder eben auch Sailor Moon oder Cubby von der Gummibärenbande.

Interview mit Sabine Bohlmann geführt von Luca

Luca: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Felix ist heute leider verhindert.

Sabine Bohlmann: Sehr gerne!

Luca: Die meisten kennen dich als die Synchronstimme von Lisa Simpson, dabei schreibst du schon seit über 20 Jahren Bücher. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

Sabine Bohlmann: Oh, das habe ich gar nicht gemerkt! Stimmt, 2004 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Du weißt ja mehr als ich! Vielen Dank.

Luca: Du hast mit Ratgebern angefangen, später kamen Kinderbücher dazu. Wie schwer war für dich der Wechsel?

Sabine Bohlmann: Gar nicht schwer. Eigentlich wollte ich von Anfang an Kinderbücher schreiben. Die Ratgeber kamen eher zufällig, weil sich anfangs kein Verlag für meine Kindergeschichten interessierte. Aber ich hatte eine Idee für einen Ratgeber, und ein Verlag fand sie gut. So bin ich gestartet. Aber Kindergeschichten hatte ich schon immer im Kopf, für meine eigenen Kinder, aber auch einfach, weil es mir Spaß macht. Insofern war das kein Wechsel, sondern eher eine Rückkehr zu dem, was ich wirklich wollte.

Luca: In deinen Büchern spielen oft besondere Familien eine Rolle, wie bei den Grauses. Wie wichtig ist dir das Thema „Anderssein“?

Sabine Bohlmann: Mir ist nicht wichtig, zwanghaft anders zu sein. Vielmehr wünsche ich mir, dass wir Menschen, die anders sind, mehr respektieren und akzeptieren, und dass jeder den Mut hat, so zu sein, wie er oder sie möchte.

Luca: Wenn du ein Mitglied der Familie Grause sein könntest, wer wärst du?

Sabine Bohlmann: Wahrscheinlich Holger. Er ist harmoniebedürftig, hasst Streit und beginnt sofort zu weinen, wenn sich jemand streitet. Ich finde es schön, wenn sich alle verstehen. Ich würde mir wünschen, dass auch Erwachsene wieder öfter auf der Straße hüpfen, mit mehr Holgersinn, mehr Feen-Mut und mehr Kindlichkeit im Alltag.

Luca: Mein Vater sagt auch immer, er möchte für immer Kind bleiben.

Sabine Bohlmann: Das finde ich schön. Muss man natürlich nicht, aber wenn’s passt, warum nicht?

Luca: Neben den Simpsons machst du ja auch South Park, sprichst in Filmen, liest Hörbücher ein, bist auf Buchmessen wie der Frankfurter oder jetzt auf der Kibum, und du schreibst natürlich Bücher. Wie schaffst du das alles?

Sabine Bohlmann: Ich weiß es manchmal selbst nicht so genau. Es klingt nach viel, aber zum Beispiel bei den Simpsons ist der Aufwand geringer, als viele denken. Ich bin zweimal im Jahr jeweils für drei Wochen im Studio, insgesamt vielleicht fünf Tage pro Staffel. South Park nimmt sogar noch weniger Zeit in Anspruch, weil Kenny kaum spricht, und Ike auch nicht viel. Hörbücher sind auch relativ kompakt: zwei Tage Aufnahme, das lässt sich gut einplanen. Es wirkt vielleicht so, als hätte ich ständig zu tun, aber vieles ist gut verteilt.

Luca: Also bleibt auch mal Zeit für Pausen?

Sabine Bohlmann: Dieses Jahr nicht so viel, das stimmt. Aber ich nehme mir fest vor, nächstes Jahr mehr Pausen zu machen.

Luca: Klingt vernünftig, man will ja nicht, dass du dich überarbeitest.

Sabine Bohlmann: Genau. Manchmal merke ich gar nicht, wie viel ich mache, weil mir alles so viel Spaß macht.

Luca: Was ist für dich das Schönste am Autorin-Sein?

Sabine Bohlmann: Ich liebe es, mir Geschichten und Figuren auszudenken. Wenn ich zum Beispiel die Grauses schreibe, fühlt es sich an, als würde eine neue Familie bei mir einziehen, wie Freunde, die man begleitet. Man lebt ein Stück weit mit ihnen mit und kann ihre Welt gestalten. Das ist einfach wunderbar.

Luca: Gibt es auch etwas, worauf du gern verzichten würdest?

Sabine Bohlmann: Ja, dass ein Buch wie ein Bumerang immer wieder zurückkommt. Man denkt: „Geschrieben, fertig, weg!“ Und dann kommt es vom Lektorat zurück, dann noch mal, dann noch mal. Man ist oft gedanklich schon beim nächsten Projekt und muss sich wieder reinfinden. Ich hätte es gerne so: einmal schreiben, zack, fertig!

Luca: Gab’s schon mal ein Buch, das nie zurückkam?

Sabine Bohlmann: Leider nicht. Ich schreibe einfach nicht fehlerfrei.

Luca: Du hast ja auch Computerspiele synchronisiert. Spielst du selbst?

Sabine Bohlmann: Nein, nie. Ich spreche seit über 20 Jahren eine Figur in einem Spiel, und als ein Spin-off rauskam, hatte ich einen Pressetag, da musste ich mich erst mal informieren, was die Figur im Spiel eigentlich so macht. Ich hatte das Spiel nämlich selbst nie gespielt!

Luca: Was war dein Lieblingsbuch als Kind?

Sabine Bohlmann: „Der geheime Garten“. Kennst du das?

Luca: Ich hab den Titel schon mal gehört, aber nicht gelesen.

Sabine Bohlmann: Dazu gibt es auch einen schönen Film. Vielleicht eher was für Mädchen, aber trotzdem sehr schön.

Luca: Und dein Lieblingsautor?

Sabine Bohlmann: Michael Ende. Ich mochte „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ sehr. Aber auch „Fünf Freunde“ habe ich verschlungen.

Luca: „Fünf Freunde“ sind nicht so mein Ding, die „Unendliche Geschichte“ habe ich sehr gerne gelesen. Und „Momo“ sehe ich bald als Theaterstück hier im Staatstheater.

Sabine Bohlmann: Oh, wie schön! Viel Spaß dabei.

Luca: In welchem Film hättest du gerne mitgesprochen?

Sabine Bohlmann: Schwierige Frage. Aber in „Alles steht Kopf“, ich wäre gern Joy gewesen, die Freude. Die mag Harmonie und ist immer positiv, das bin ich auch ein bisschen.

Luca: Ein bisschen verplant ist sie auch, oder?

Sabine Bohlmann: Absolut, wie ich! Eine Freundin schrieb mir nach dem Film: „Sabine, du hast die Hauptrolle gespielt!“ Und ich dachte: Hä? Aber sie meinte, ich sei genau wie Joy.

Luca: Ich habe die Willow-Bücher noch nicht gelesen, aber ich weiß, dass Willow Zauberkräfte bekommt. Wär das auch was für dich?

Sabine Bohlmann: Unbedingt! Wer würde nicht gerne zaubern? Vorausgesetzt, man nutzt es für gute Dinge. Ich hätte zum Beispiel gerne einen Zauber für Hausarbeit: aufräumen, zack, fertig!

Luca: Unsere Spülmaschine ist kaputt, und mein Zimmer sieht auch nicht gut aus…

Sabine Bohlmann: Dann wäre so ein Aufräumzauber wirklich goldwert!

Luca: Ich hab keine weiteren Fragen. Hast du noch etwas, das du loswerden willst?

Sabine Bohlmann: Ich glaube, ich hab alles schon in der Lesung erzählt. Aber: Der zweite Grause-Band erscheint im Februar, den habe ich bereits fertig. Und noch was: Im Februar kommt auch mein erster Film raus! Willow wurde nämlich verfilmt, und Ende Februar ist Premiere.

Luca: Da werden sich viele Willow-Fans riesig freuen!

Sabine Bohlmann: Das hoffe ich, ich freu mich jedenfalls sehr.

Luca: Vielen Dank für dieses tolle Interview.

Sabine Bohlmann: Ich danke dir. Du hast das super gemacht.

Luca: Danke!

Bücher mit Geschichte – Unsere Erfahrung mit bookbot.de

Unsere Erfahrungen mit Bookbot

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Gehört ihr auch zu den Menschen, die Büchern gerne eine zweite Chance geben? Wir lieben es schon seit wir richtig klein sind, auf Flohmärkten nach besonderen Büchern zu stöbern. Es hat einfach etwas Magisches, wenn man ein gebrauchtes Buch in den Händen hält und sich fragt, welche Wege es wohl schon hinter sich hat.

Genau deshalb waren wir sofort begeistert, als wir auf bookbot gestoßen sind – eine Online-Plattform für gebrauchte Bücher, bei der Nachhaltigkeit und Transparenz großgeschrieben werden. Anders als bei vielen anderen Anbietern werden hier alle Bücher einzeln fotografiert, sodass man sich schon vor dem Kauf ein genaues Bild vom Zustand machen kann. Ob leichte Gebrauchsspuren oder wie neu – dank der Fotos und der Zustandsangaben weiß man immer, worauf man sich einlässt. Keine bösen Überraschungen im Paket!

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Unser Fazit: Bookbot.de ist eine tolle Anlaufstelle für alle, die gerne nachhaltig lesen, gerne stöbern und dabei auch noch Geld sparen möchten. Probiert es unbedingt mal aus – und wenn ihr mögt, berichtet uns von euren Erfahrungen!

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Interview mit Angelika Niestrath und Andreas Hüging

Felix: Vielen Dank, dass ihr euch bereit erklärt habt, ein Interview mit uns zu führen. Die erste Frage: Wie schreibt man gemeinsam ein Buch? Wechselt ihr euch ab? Schreibt jeder von euch abwechselnd ein Kapitel? Oder wie können wir uns das vorstellen?

Andreas: Ja, wir schreiben Bücher für ganz kleine, größere und große Leser – so wie euch. Und für die ganz Großen, also für Erwachsene. Das läuft eigentlich immer unterschiedlich. Meistens schreibt einer von uns beiden vor, legt einfach los, und der andere steigt später ein.

Wir erstellen vorher immer ein Exposé. Da steht schon drin, was in jedem Kapitel passieren soll – also starten wir nicht blind. Oft fange ich an, und dann kommt Angelika und sagt, „Okay, ich schau mal drüber.“ Manchmal sagt sie dann, „Das ist alles Mist, ich mache das neu.“ Einer von uns hat eben die A-Karte.

Angelika: So stimmt das natürlich nicht. Aber, wie Andreas sagt, einer beginnt. Oder, wie du vorhin meintest, einer stößt den Ball ein Stück nach vorne, und der andere übernimmt dann, schaut es sich an, arbeitet an den Feinheiten und stößt ihn weiter. Wer anfängt, hängt oft vom Thema oder Stoff ab.

Manchmal sagt Andreas sofort, „Das ist voll meine Geschichte, ich weiß schon, wie das geht.“ Dann fängt er an. Bei den Katzen zum Beispiel war es anders: Ich hatte die Katzen schon im Kopf sprechen gehört, bevor der erste Satz da stand, und hab losgelegt. Andreas ist dann später eingestiegen.

So machen wir es: Wir sitzen nicht zusammen auf dem Sofa und überlegen jeden Satz, sondern wir wechseln uns ab.

Felix: Also kann man es sich wie bei einem Zeichner vorstellen – einer macht die Vorzeichnung, und der andere übernimmt die Feinarbeit?

Andreas: Perfekt gesagt! Wenn ich zum Beispiel den Entwurf schreibe, achte ich nicht auf jede Feinheit. Manchmal lasse ich Dialoge aus, weil ich weiß, dass Angelika z. B. Tierdialoge besser kann. Ich skizziere sie nur grob, und sie macht das dann lustiger.

Angelika: Das liegt daran, dass ich mein ganzes Leben lang schon mit Tieren spreche.

Luca: Über dich, Andreas, habe ich gelesen, dass du nicht viel liest und dich selbst als den „langsamsten Leser der Welt“ bezeichnest. Wie kamst du dann auf die Idee, Buchautor zu werden?

Andreas: Ich habe früher nur Lieder geschrieben. Bei einer Aufnahme in England war ein berühmter Pianist mit seinen Kindern dabei. Wir haben gesungen, und ich habe ihnen etwas vorgelesen. Der Pianist meinte dann zu mir: „Andreas, warum machst du nicht Geschichten zu deinen Liedern?“ So entstand die Idee zum Schreiben, und mit „Dinghy, der Hafendetektiv“ fing alles an.

Das mit dem Lesen stimmt aber: Ich lese jeden Satz achtmal und brauche ewig für ein Buch – höchstens drei im Jahr.

Felix: Angelika, wenn man dich googelt, wird oft deine Rolle als Non-Book-Expertin erwähnt. Wie kamst du von dort zur Buchautorin?

Angelika: Gute Frage! Mein erster Beruf war Buchhändlerin. Danach bin ich in einen Verlag gewechselt, habe dort in der Kinderbuchabteilung gearbeitet und später in einem Verlag, der Non-Book-Produkte, wie Geschenkartikel und Spiele, vertrieben hat. Durch diese Arbeit bin ich „aus Versehen“ zur Non-Book-Expertin geworden.

Später habe ich mich selbstständig gemacht, aber mein Herz hing immer am Buch. Seit ich mit Andreas zusammen bin, schreibe ich mit ihm.

Felix: Aber wie kamt ihr darauf, zusammen Bücher zu schreiben?

Angelika: Andreas hat mit „Dinghy“ und ein paar anderen Sachen alleine begonnen. Als er startete, hat mich das motiviert, mich einzumischen. Wir merkten schnell, dass wir uns gut ergänzen und zusammenarbeiten können.

Nicht alles machen wir zusammen. Andreas schreibt auch allein, und es erscheinen bald Bücher, die ich allein geschrieben habe. Aber das meiste machen wir zusammen, weil es am besten funktioniert.

Luca: Wie war es, mit Olli Kalkofe zu arbeiten?

Andreas: Sehr lustig! Beim ersten Mal kam Oliver Kalkofe in einem engen Trainingsanzug ins Studio, was schon mal witzig aussah. Bei der ersten Hörbuchaufnahme in Berlin haben wir unglaublich viel gelacht. Es gab da ein rotes Sofa im Studio, und wir haben so viel Quatsch gemacht, dass wir fast vor Lachen runtergefallen wären. Wir mussten uns öfter daran erinnern, dass wir auch Text aufnehmen sollten. Das hat echt Spaß gemacht.

Felix: In den Hörbüchern spielt Musik eine große Rolle. Spielt ihr die Musik selbst ein?

Andreas: Ja, komplett. Ich denke mir alles aus, nehme es auf und mische es ab. Angelika singt besser als ich, daher macht sie oft die komischen Geräusche im Hintergrund.

Angelika:
Ich darf schnell mitsingen und komische Geräusche im Hintergrund machen.

Andreas:
Genau, sie macht die Tiergeräusche und Schreie. Den Rest mache ich komplett selbst.

Manchmal hilft mir ein Gitarrist von der Blue Man Group. Eure Eltern kennen die Blue Man Group bestimmt. Einer der Gitarristen unterstützt mich manchmal bei den Gitarren, aber den Rest mache ich allein.

Felix:
Wie laufen die Gespräche zwischen der Blue Man Group und euch? Man kennt die Gruppe ja als schweigsam.

Andreas:
Ja, die haben so eine Art Schweigegelübde. Ich erzähle mal eine Geschichte dazu: Wir wohnen in Berlin und waren in der Tram in Ost-Berlin. An einer Station steht plötzlich jemand mit fünf Gitarren und acht Verstärkern. Wir sind ausgestiegen und haben ihm geholfen, alles in die Straßenbahn zu bringen. So begann eine super Freundschaft.

Jetzt sind viele unserer Freunde bei der Blue Man Group – das ist echt kein Witz. So gut hat sich das entwickelt.

Felix:
Kriegt ihr eigentlich besondere Karten für die Blue Man Group?

Angelika:
Ja, das kommt tatsächlich vor.

Luca:
Die haben ja immer so coole Outfits. Sehr praktisch.

Andreas:
Ihr wollt da auch mal hin, oder? Kein Problem, das können wir organisieren. Wenn ihr in Berlin seid, sagt einfach Bescheid.

Angelika:
Wir sind zwar nicht oft in Berlin, aber wenn doch, dann melden wir uns. Vielleicht gibt’s dann ein Special für euch.

Andreas:
Hilfsbereitschaft zahlt sich eben aus.

Luca:
Habt ihr Rituale, die euch beim Schreiben helfen?

Andreas:
Hm, Rituale? Eigentlich nicht… doch, ich hab was: Jonglieren. Wenn mir nichts einfällt, gehe ich in den Garten und jongliere mit drei Bällen. Kein Witz.

Felix:
Ich krieg’s nicht mal mit zwei hin!

Angelika:
Ja, solche Dinge gibt’s bei mir auch. Ich gehe laufen. Wenn ich blockiert bin, laufe ich zehn Kilometer entlang der Vechte, und meistens kommt dann die neue Idee, die ich brauche, irgendwo in der Mitte des Laufs.

Es hilft auch, wenn unsere alte Katze neben meinem Laptop liegt – auch wenn sie seit sie alt ist leider oft pupst. Das riecht nicht so toll, aber irgendwie ist es beruhigend, sie dabei zu haben.

Felix:
Die Straßentiger in euren Geschichten erleben ja spannende Abenteuer. Wenn ihr für einen Tag ein Tier sein könntet, welches wäre das, und was würdet ihr tun?

Andreas:
Hund. Den ganzen Tag schlafen.

Felix:
Echt? Macht unser Hund auch immer.

Andreas:
Ja, nur schlafen oder bellen – am besten eine ganze Woche. Davon träume ich schon seit 15 Jahren.

Angelika:
Hm, ich wäre gern ein Pferd.

Andreas: Pony – Pony reicht!

Angelika: Dann würde ich querfeldein galoppieren, bis ich nicht mehr kann. Ich liebe es zu laufen, und Pferde im Galopp finde ich großartig.

Oder ich wäre ein Vogel und würde einfach fliegen – einfach so, überall herum.

Felix:
Da ist auf jeden Fall ein großer Unterschied: Einmal faul schlafen und einmal aktiv irgendwo rumfliegen und rumlaufen.

Andreas:
Das hat auch seinen Grund. Ich bin jetzt seit zehn Jahren auf Tournee. Gerade waren wir in Spanien, und davor hatte ich acht Lesungen am Bodensee. Dann war ich einen Tag in Berlin und bin für Lesungen nach Palma geflogen. Zurück in Berlin, ging es wieder an den Bodensee, dann nach Antwerpen – beruflich. Deshalb wünsche ich mir einfach mal eine Woche Schlaf.

Angelika:
Außerdem hat Andreas oft gute Ideen im Schlaf. Das Schlimmste ist, wenn er nachts aufwacht und mich bittet, etwas aufzuschreiben – dann hat er plötzlich eine Idee.

Andreas:
Ja, meistens ist es nur ein Wort oder ein Name, den ich höre, und daraus entsteht oft eine ganze Geschichte.

Felix:
Liegt dann immer irgendwo ein Notizblock, oder macht ihr das auf dem Handy?

Andreas:
Ja, manchmal singe ich auch Melodien oder schreibe ein paar Zeilen zwischen 4 und 6 Uhr morgens auf. Oft auf Notizzetteln in der Küche – die Handschrift kann ich dann später kaum noch entziffern.

Felix:
Schreibst du auch auf einem Laptop?

Angelika:
Ja, die eigentliche Arbeit machen wir am Laptop. Die erste Idee kommt jedoch ins Notizbuch, weil es zu viel Arbeit wäre, alles direkt digital zu überarbeiten.

Luca:
Timo Grubing macht ja eure Illustrationen. Wie funktioniert eure Zusammenarbeit?

Andreas:
Mit Timo ist das toll, weil wir regelmäßig telefonieren und uns intensiv austauschen. So entsteht manchmal etwas, das auch die Geschichte beeinflusst, wie zum Beispiel Gags oder kleine Details, die wir dann in den Text einbauen.

Angelika:
Mit manchen Illustratoren hat man keinen Kontakt, aber mit Timo ist es besonders. Er bringt Ideen ein, die die Figuren visuell beeinflussen und dadurch auch die Geschichte verändern.

Felix:
Die Straßentiger erleben viele Abenteuer. Gab es mal Kritik, die euch überrascht hat?

Angelika:
Oh ja! Eine Leserin hat eine lange Rezension geschrieben und uns dafür kritisiert, dass Caruso nur ein Katzenklo hat, obwohl man bei zwei Katzen drei braucht. Sie hatte eine Liste mit über 30 Punkten, was alles angeblich falsch ist. Wir haben ihr freundlich erklärt, dass es eine fiktive Geschichte ist und kein Sachbuch über Katzenhaltung.

Andreas:
Generell versuche ich, Kritik nicht zu ernst zu nehmen. Wenn jemand die Hauptfigur nicht mag und das Buch deswegen schlecht bewertet, finde ich das nicht fair. Manche Kritiker finden einfach etwas persönlich unsympathisch, obwohl die Geschichte vielleicht gut ist.

Felix:
Was ist das Beste daran, zusammen als Autoren zu arbeiten?

Angelika:
Es ist toll, dass wir uns gegenseitig helfen, wenn einer blockiert ist. Man hat immer jemanden, der eine Idee hat, wenn man selbst feststeckt. Das ist ungeheuer beruhigend.

Andreas:
Und wir gleichen unsere Schwächen aus – das ist ein riesiger Vorteil.

Felix:
Gibt es auch negative Seiten?

Angelika:
Manchmal haben wir unterschiedliche Vorstellungen und müssen diskutieren, aber das führt meist zu einem besseren Ergebnis.

Luca:
Bei den Straßentigern hat Kalle ja nur ein Auge. Wisst ihr, wie das passiert ist?

Angelika:
Noch nicht genau. Wir haben überlegt, dass er ein Kämpfer ist und es in einem Kampf passiert ist, aber die Details lassen wir uns für einen möglichen dritten Band offen.

Andreas:
Wir schreiben immer so, als ob es einen Folgeband geben könnte. Ob es tatsächlich einen gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, aber wir bauen gerne Geheimnisse ein, die erst später aufgelöst werden könnten.

Es gibt ganz verschiedene Gründe, aus denen es einen dritten oder vierten Band gibt, oder eben nicht. Manchmal ist das Timing schlecht. Manchmal kann die Illustratorin oder der Illustrator nicht.

Manchmal hat sich der Zweite einfach nicht gut genug verkauft. Das sind ganz verschiedene Faktoren. Aber wir tun immer so, als wenn wir einen nächsten Band schreiben.

Luca: Vielen Dank

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Interview mit Anna Maria Praßler und Uta Dänekamp

🧒Felix: Dankeschön, dass ihr euch mit uns getroffen habt, um ein Interview zu machen.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ich freue mich total. Danke für die Einladung, Luca und Felix.

🧒Felix: Bevor du Kinderbücher gemacht hast, hast du ja sehr erfolgreiche Filmdrehbücher geschrieben. Wie stehst du zur Verfilmung von Büchern?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ich bin da zwiespältig. Ich kenne viele Filme, die auf Romanen basieren, von denen ich sehr enttäuscht war, weil eben im Kopf schon das Kopfkino losging. Aber dann hat man sich das irgendwie anders vorgestellt. Es kann aber auch passieren, dass der Film tatsächlich sogar besser als das Buch ist. Das gibt’s tatsächlich auch. In der Regel gucke ich die Verfilmung schon an, wenn ich das Buch gut fand.

🧒Felix Kannst du einen Lieblingsfilm nennen, der auf einem Buch basiert?

👱‍♀️Anna Maria Praßler: Von Anna Wolz gibt’s dieses Buch „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“. Das ist ein total schöner, dünner Roman,aus dem ein Film entstanden ist, den ich genauso schön finde wie das Buch. Der ist richtig, richtig gut.

🧒Felix Wie gehst du an das Schreiben von Figuren heran?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Das ist eine schöne Frage, weil mir das eigentlich am wichtigsten ist. Die Figuren, die muss ich erst mal kennenlernen. Ich versuche mich da wirklich hineinzudenken, nicht nur zu denken, sondern einzufühlen. Ich versuche mit den Augen der Figur durch die Welt zu gehen. Ich versetze mich in die Figur hinein und mache Sprachaufnahmen oder Notizen, als wäre ich jetzt wirklich diese Figur. Ich beobachte dann ganz viel, ich gehe hinein in das Milieu, wo die Figur herkommt, also recherchiere, rede ganz viel mit den Menschen und versuche die Figur immer besser und besser kennenzulernen.

🧒Felix: Luca, mir fällt gerade auf, dass ich die ganze Zeit die Fragen stelle. Du kannst auch noch welche machen.

🧒Luca: Stimmt natürlich. Fällt dir das Schreiben von Romanen leichter als das von Drehbüchern?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Also, im Drehbuch habe ich viel mehr Routine und deshalb ist das schon einfacher für mich. Romane habe ich noch nicht so viele geschrieben. Ich denke mir jedesmal wieder: „Schaffe ich das?“ Aber irgendwann bin ich in der Figur wirklich drin, dann geht’s tatsächlich wie von selbst. Ab dem Moment macht es mir wirklich sehr viel mehr Spaß, als ein Drehbuch zu schreiben.

🧒Luca Hast du besondere Rituale, um in den Schreibfluss zu kommen?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler Eigentlich habe ich keine Rituale. Ich komme in den Schreibfluss, wenn ich Ruhe habe. Das heißt, wenn meine Kinder aus dem Haus sind, wenn die Schule angefangen hat und ich einfach in Ruhe an meinem Schreibtisch sitze.

Ich habe meistens einen Kakao da stehen, Wasser und ein bisschen was zu knabbern und dann geht es los.

🧒Felix: Basiert Cleo auf einer realen Person aus deinem Umfeld?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Nein, Cleo basiert nicht auf einer realen Person, aber ganz viel ist eingeflossen von mir selber. Ich erinnere mich da dran, wie ich selbst war in dem Alter.

🧒Luca: Hast du eine Lieblingsfigur aus deinen Büchern?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Ich hab eine!

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Oh, ich glaube, ich weiß, welche Uta meint. Uta liebt Rosalinde, die ich auch als Handpuppe dabei habe. Ich mag Rosaline auch sehr, aber Cleo ist mir am nächsten. Aber eigentlich mag ich alle Figuren, sogar die Bösewichte, weil ich versuche, die zu verstehen

🧒Felix: In Ice Guardians beschreibst du die Umgebung sehr genau. Du hast die Handlung auch ziemlich straff angezogen. Glaubst du, dass das auch was mit deiner Ausbildung zu tun hat?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja, absolut. Dadurch, dass ich „Drehbuch“ studiert habe und das an der Filmhochschule auch unterrichte, weiß ich schon, wie ich eine Geschichte so bauen kann, dass sie spannend und straff erzählt ist. Diese Erfahrung kommt mir da zugute.

🧒Luca: Würdest du gern wirklich mit Tieren sprechen können? Wenn ja, was wäre das Erste, was du fragen würdest?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Natürlich würde ich gern mit Tieren sprechen können. Ein Haustier habe ich nicht, aber meine Tochter wünscht sich ein Kaninchen. Ich würde vermutlich die Kaninchen unserer Nachbarn fragen, wie das wohl finden, mitten in Berlin zu leben. Das würde mich sehr interessieren. In „Hinterhoftage“ hatte ich das Thema ja auch, dass Kaninchen mitten in der Stadt leben. Ich finde das ein bisschen traurig für ein Kaninchenleben.

🧒Felix: In Ice Guardians ist der Klimawandel und Umweltschutz ja eines der Kernthemen. Glaubst du, dass die Menschheit das irgendwie noch hinkriegt?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ich hoffe es, auch wenn die Zeichen nicht so gut stehen. Ihr seid ja auch so alt, wie meine Kinder und ich finde das extrem belastend und frustrierend. Ich möchte alles tun, damit es nicht so schlimm kommt, wie es kommen könnte. Wahrscheinlich hilft es einfach am besten, zu versuchen, optimistisch zu sein.

🧒Felix: Hallo Uta. Du bist die Sprecherin des Hörbuches. Wie findest du eigentlich Cleo?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Cleo liebe ich, weil sie so taff und gleichzeitig so sensibel ist. Aber darf ich auch nochmal auf die Frage antworten, ob ich gerne mit Tieren sprechen können würde?

🧒Luca: Natürlich!

👩‍🦰Uta Dänekamp: Ich habe einen Hund namens Muffin. Manchmal wüsste ich schon gerne, was Muffin denkt, aber ich hätte auch Angst, dass er sagt, alles ist doof. Ich hab echt Angst, dass Muffin ein grummeliges Haustier ist.

🧒Luca: Grummelig wie Björn.

🧒Felix: Nein, Björn würde gar nichts sagen, der schläft. Wir haben selber einen Hund.

👩‍🦰Uta Dänekamp: Und der heißt Björn? Cooler Name. Gut, dass Björn nicht sprechen kann.

🧒Luca: Du bekommst ja das Buch, woher weißt du, wie einzelne Personen darin sich anhören sollen?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Ich bekomme ja „nur“ den Text. Ich spreche mit Anna und ich gucke, ob es von der Figur schon Illustrationen oder Bilder gibt. Das hilft mir, für jede Figur eine Stimme zu finden. Der Austausch mit Anna ist aber sehr wichtig, weil ich ja auch nicht weiß, wie Anna sich das vorstellt.

🧒Felix: Wolltest du oder wolltet ihr beide insgesamt immer das werden, was ihr jetzt seid, also Autor und Sprecherin?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Ich auf jeden Fall. Ich wollte schon immer Schauspielerin werden und habe den tollsten Job der Welt. Dafür bin ich dankbar und happy. Ich hatte letztens Klassentreffen und nur 2 Leute machen tatsächlich jetzt ihren Traumberuf. Und ich bin eine davon. Ich bin wirklich gesegnet, was das angeht.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ich wollte auch immer schreiben. Ich glaube, nur in der Grundschule wollte ich auch mal Schauspielerin werden. Aber Autorin und Schauspielerin sind sich als Jobs doch relativ ähnlich: Wir versetzen uns beide in fremde Rollen und Welten hinein und eignen uns so andere Menschen an.

Als ich in eurem Alter war, war mir aber schon klar, dass ich schreiben will. Da bin ich auch ernsthaft damit angefangen und das ist bis heute so geblieben.

🧒Felix: Warst du gut im Deutschunterricht?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja, ich war ziemlich gut in Deutsch, genau. Und ihr?

🧒Felix: Ähhh… Geht so.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Es gibt aber auch sehr strenge Deutschlehrer. Ich war wirklich gut, aber eine eins hätte der mir nie gegeben.

🧒Luca: Hast du mal darüber nachgedacht, Ice Guardians zu verfilmen?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja klar. Ich glaube, das wäre ein wunderbarer Film. Ich habe das Buch auch beim Filmfest vorgestellt. Es gab eine Veranstaltung zu der wir und der Oetinger-Verlag eingeladen waren, um das Projekt vorzustellen. Nachdem ich das Buch vorgestellt habe, hieß es aber oft: „Naja, das ist aber teuer“

Aber mal schauen, es wäre total toll, Ice Guardians als Film zu sehen.

🧒Felix: Ist ja leider so bei deutschen Filmen, dass dann, wenn es teuer ist, wird es entweder schlecht gemacht oder gar nicht gemacht.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja, kann ich auch bestätigen.

🧒Luca: Wie gehst du mit schlechten Rezensionen um?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Oh, das ist eine gute Frage.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja, allerdings tatsächlich, seit ich Kinderbuchautorin bin, habe ich eigentlich keine schlechte Rezension bekommen. Da freue ich mich sehr. Ich finde die ganze Branche unglaublich nett und wohlwollend. Das ist anders als in der Filmbranche. Da habe ich auch schlechte Kritiken bekommen, teilweise sogar richtig destruktiv. Ich habe da einen Trick: Im Privatleben bin ich Anna Praßler. Es gibt dann noch die Autorin Anna Maria Praßler. Wenn jemand also die Autorin kritisiert, bin das ja nicht direkt ich. So schaffe ich eine kleine Distanz zwischen der Autorin und der Privatperson. Wie ist das bei dir Uta?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Bei Hörbüchern ist das anders. Da gibt’s oft auch schlechte Rezensionen. Klar sind die wohlwollenden Rezensionen in der Überzahl. Da hast du dann 20 gute Rezensionen und 2 schlechte und leider bleiben die negativen dann doch im Kopf. „Die hat so eine piepsige, nervige Stimme“ ist leider was, was hängen bleibt. Was soll ich machen, das ist halt meine Stimme! Was soll ich da machen? Leider ist das nicht wirklich konstruktiv.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Aber ich finde deine Stimme großartig und ich finde das Hörbuch super. Ich kenne die Geschichte ja schon, aber ich konnte einfach nicht aufhören, zuzuhören. Das war richtig toll.

👩‍🦰Uta Dänekamp: Wie hat euch das Buch gefallen? Erzählt doch mal.

🧒Felix: Luca hat’s nicht gelesen. Ich fand das Buch wirklich gut.

👩‍🦰Uta Dänekamp: Mir gefällt die queere Geschichte zwischen den Mädchen, die einfach nur da und völlig natürlich in der Geschichte drin steht und nicht besonders aufregend thematisiert wird. Diese Normalität würde ich mir öfter in Büchern wünschen.

Und grüßt mir die Heimat, das wollte ich noch sagen. Oldenburg.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Eine Frage habe ich aber noch, Uta. Wie lange brauchst du denn dafür, um dieses Buch einzusprechen?

👩‍🦰Uta Dänekamp: Ich habe ca. 3 oder 4 Tage gebraucht. Ich spreche 100 Seiten am Tag, manchmal auch mehr. Wenn ich allerdings einen Bösewicht sprechen muss und meine Stimme mehr beanspruchen muss, dann brauche ich vielleicht auch mal einen Tag länger.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Wahnsinn.

🧒Felix: Ich hab den Namen Jack Frost im Buch gelesen, war das richtig?

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Jaques Frost, genau.

🧒Felix: Das fand ich gut, weil Jack Frost ist ja dieser, ich glaube, amerikanische Schneeman der überall Schnee macht.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Im slawischen Kulturraum gibt es Väterchen Frost. Bei den Amerikanern ist das Jack Frost. Weil Ice Guardians in Frankreich spielt, ist es hier Jaques Frost.

🧒Felix: Das ist mir einfach nur aufgefallen, das fand ich einfach nur cool.

👱‍♀️ Anna Maria Praßler: Ja, schön. Ach, das freut mich.

So, sehr schön. Tausend Dank für das Interview. Es hat richtig Spaß gemacht. Ich hoffe, euch auch.

🧒Felix: Ja, mir schon.

🧒Luca: Mir auch!

Interview mit Iris Genenz

Felix: Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mit uns ein Interview zu führen.

Iris Genenz: Vielen Dank, dass ich hier sein darf und ihr mich interviewen wollt.

Felix: Auf deiner Website steht, dass du ursprünglich etwas „Ordentliches“ gelernt hast. Hast du davor schon geschrieben? Oder anders gefragt: Wie wird aus einer Sozialpädagogin eine Kinderbuchautorin?

Iris Genenz: Gute Frage! Tatsächlich habe ich, bevor ich mein erstes Buch geschrieben habe, noch nie wirklich geschrieben. Das lag daran, dass ich – das muss ich zugeben – immer ein bisschen zu faul dafür war.

Außerdem war ich nie besonders gut in Rechtschreibung. Aber ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht. Als Teenager habe ich mir oft vorgestellt, mein Leben sei wie ein Comic-Roman, ein bisschen wie Mein Lotta-Leben oder Ruby Black. Ich habe mein Leben im Kopf kommentiert und mir Abenteuer ausgemalt, die ich erleben könnte.

Zum Schreiben bin ich dann erst während meiner Elternzeit mit meinem Sohn gekommen. Ich hatte eine Geschichte im Kopf, die ich unbedingt für ihn festhalten wollte. Meine Tochter hat mich dabei auch inspiriert. Und als ich angefangen habe, zu schreiben, habe ich gemerkt, wie viel Spaß es macht.

Es ist wirklich toll – und dank des Computers muss man auch nicht perfekt in Rechtschreibung sein. Der korrigiert ja einiges.

Felix: Das ist praktisch! In der Schule benutzen wir inzwischen iPads statt Papier. Leider ist die Rechtschreibprüfung da deaktiviert.

Gemein, oder? Während der Schulzeit geht das nicht. Aber natürlich nutze ich auch keine Webseiten zur Rechtschreibprüfung – niemals!

Iris Genenz: Natürlich nicht! Das sehe ich dir auch gar nicht an.

Luca: Was war das Coolste, was dir ein Kind bei einer Lesung je gesagt hat?

Iris Genenz: Das Schönste ist, wenn Kinder nach der Lesung zu mir kommen und sagen: „Ich habe auch schon ein Monster gesehen!“ Besonders, wenn ich ihnen von den Monstern erzähle, die ich in meinen Geschichten vorkommen lasse.

Manche Kinder erzählen dann, sie hätten ein Monster auf dem Schulhof oder sogar auf der Schultoilette gesehen. In meinen Lesungen fange ich immer ein Monster, das ich den Kindern zeige – natürlich nur imaginär. Oft kommen sie nach der Pause oder nach der Lesung zu mir und sagen: „Du, ich habe genau das gleiche Monster wieder gesehen. Du musst nochmal los und eins fangen!“

Es ist toll zu sehen, wie begeistert sie mitfiebern und plötzlich überall Monster entdecken.

Felix: In deinen Büchern geht es also um Monster. Corinna Böckmann – habe ich das richtig ausgesprochen? – hat ja im Beastbook wirklich tolle Illustrationen gemacht. Könntest du dir vorstellen, dass eines deiner Monster mal in einem Film gezeigt wird?

Iris Genenz: Das kann ich mir sehr gut vorstellen! Ich glaube, die Monsterjäger würden sich hervorragend für einen Film eignen. Ich verlinke sogar regelmäßig Netflix in meinen Social-Media-Beiträgen, in der Hoffnung, dass sie darauf aufmerksam werden.

Bisher hat sich leider noch niemand gemeldet. Aber die Art, wie Corinna die Monster gezeichnet hat, wäre einfach perfekt für die Leinwand!

Felix: Hast du mal Ghostbusters gesehen?

Iris Genenz: Ja, als Kind habe ich die Filme gesehen. Es gab damals auch Zeichentrickserien dazu. Die neueren Filme kenne ich allerdings nicht.

Felix: Irgendwie musste ich bei deinen Monsterjägern kurz daran denken.

Iris Genenz: Das sagen viele! Tatsächlich habe ich beim Schreiben gar nicht an Ghostbusters gedacht. Erst als das Buch veröffentlicht wurde – zwei Jahre nach dem Schreiben –, ist mir aufgefallen, dass ich in einer Szene sogar einen Ghostbusters-Anzug erwähnt habe.

Das war aber eher zufällig. Eigentlich habe ich eher an Fantastische Tierwesen von J.K. Rowling gedacht.

Felix: Das passt irgendwie beides: Ghostbusters und Fantastische Tierwesen.

Luca: Wie gehst du vor, wenn du ein neues Buch schreibst? Planst du alles oder schreibst du einfach drauflos?

Iris Genenz: Am Anfang habe ich einfach drauflosgeschrieben. Das hat für die ersten Kapitel gut funktioniert, aber irgendwann wurde es chaotisch, weil ich nicht mehr wusste, was ich schon erzählt hatte und was nicht.

Deshalb plane ich inzwischen ein bisschen strukturierter. Ich mache mir eine Art Fahrplan und überlege, was in jedem Kapitel passieren soll. Das gibt mir Sicherheit, aber ich lasse immer noch genug Raum für spontane Ideen.

Felix: Das klingt nach einer guten Mischung. Kommt es vor, dass dir mitten in der Nacht eine Idee einfällt, die unbedingt ins Buch muss?

Iris Genenz: Oh ja, das passiert mir oft! Ich habe immer ein Notizbuch auf dem Nachttisch, damit ich die Idee schnell aufschreiben kann. Manchmal nutze ich auch mein Handy, wenn ich zu faul bin, das Licht anzumachen. Allerdings kann ich am nächsten Morgen kaum entziffern, was ich da im Halbschlaf getippt habe.

Luca: Was machst du, wenn du eine Schreibblockade hast?

Iris Genenz: Dann mache ich erst mal eine Pause. Ich gehe spazieren, beschäftige mich mit meiner Familie oder spiele mit meinen Kindern.

Manchmal hilft es, mir vorzustellen: „Was würde meine Hauptfigur jetzt tun?“ Das bringt mich oft zurück in die Geschichte.

Felix: Das ist ein guter Tipp. Lesen deine Kinder eigentlich deine Bücher?

Iris Genenz: Ja, meine Tochter ist meine erste Testleserin und gibt mir immer ehrliches Feedback, meistens lese ich meinen Kindern meine Texte vor. Mein Sohn wird bald 10 Jahre alt und auch er gehört zu meinen Ideenratgebern und Testlesern. Von ihm kommt das „Grausige Grünwurmmonster“.

Es ist wunderschön zu sehen, wie begeistert sie von meinen Geschichten sind. Manchmal haben sie sogar Ideen, die ich einbaue.

Luca: Das klingt wie ein richtiges Familienprojekt.

Felix: Du hast schon einige Bücher geschrieben. Gibt es etwas, das du unbedingt noch machen möchtest? Vielleicht ein Buch für Erwachsene?

Iris Genenz: Ja, das könnte ich mir vorstellen. Ich habe sogar schon Ideen für Geschichten, die eher für Erwachsene geeignet wären. Aber im Moment macht es mir so viel Spaß, für Kinder zu schreiben, dass ich dabei bleiben möchte.

Vielleicht irgendwann. Aber gerade jetzt liebe ich es, die Fantasie der Kinder anzuregen.

Felix: Das ist eine tolle Einstellung. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast.

Iris Genenz: Danke euch! Es hat richtig Spaß gemacht, mit euch zu plaudern.

Interview mit Falk Holzapfel „Zapf“

Falk Holzapfel: Das ist also euer erster Messetag heute?

Felix: Nein, wir waren gestern schon hier. Wir sind vorgestern angereist, damit es entspannter wird.

Falk Holzapfel: Und? Wie entspannt war es dann? Fühlt ihr euch noch entspannt? Nein? So muss das sein! Und ihr bleibt bis Sonntag?

Felix: Ja, leider. Für Luca ist das etwas ungünstig, da er am Montag direkt eine Arbeit schreibt, und wir kommen erst gegen neun Uhr morgens nach Hause.

Falk Holzapfel: Aber Luca ist so gut in der Schule, das schafft er doch locker, oder?

Luca: Geht so.

Felix: Na gut. Eigentlich habe ich ja Fragen an dich vorbereitet.

Falk Holzapfel: Ja, bitte, leg los.

Felix: Hast du in der Schule schon gern Geschichten erfunden? Und wie warst du im Deutschunterricht?

Falk Holzapfel: Ich habe wahnsinnig gern Geschichten erfunden – aber im Deutschunterricht war ich schrecklich. Das Einzige, was ich noch schlechter konnte, war Zeichnen. Trotzdem hatte ich immer ein Skizzenbuch dabei und notierte meine Ideen, auch wenn ich sie oft später selbst nicht mehr lesen konnte. Irgendwann sagte mir meine Deutschlehrerin, ich müsse an meiner Schrift arbeiten, wenn ich wollte, dass andere meine Geschichten lesen. Also fing ich an, mein Deutsch zu verbessern – und auch das Zeichnen zu üben, weil ich unbedingt Geschichten in Wort und Bild erzählen wollte.

Luca: Wir kannten dich anfangs eher als Zeichner, auch wenn du bei Böse Brummer schon für Text und Illustrationen verantwortlich warst. Mit Millenia Magica hast du dich dann endgültig als Autor etabliert. Was liegt dir mehr – Schreiben oder Zeichnen?

Falk Holzapfel: Gute Frage! Am liebsten erzähle ich Geschichten. Wenn ich dazu beides nutzen kann – Zeichnen und Schreiben – ist es perfekt. Was ich in Worten nicht ausdrücken kann, zeichne ich, und was ich nicht zeichnen kann, beschreibe ich. So kann ich die Kontrolle über die gesamte Geschichte behalten – ein echter Kontrollfreak eben.

Felix: Gibt es etwas, das dir leichter fällt, Zeichnen oder Schreiben?

Falk Holzapfel: Oh, definitiv Zeichnen. Wobei ich sagen muss, es gibt da drei Arten von Zeichnern: die, die am liebsten Menschen zeichnen, die, die Tiere zeichnen, und die, die Monster zeichnen. Ich zeichne am liebsten Tiere, dann Monster, dann Menschen. Aber Autos und Architektur – das ist für mich die reinste Qual. Eine Autoverfolgungsjagd in einer Tiefgarage wäre mein Albtraum!

Felix: Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus – im Idealfall?

Falk Holzapfel: Ideal ist leider selten, aber wenn, dann läuft es so: Ich wache um sieben Uhr auf und verbringe die erste Stunde nur mit Dingen, die mir Spaß machen. Ich skizziere in meinem Skizzenbuch, zeichne, was mir gerade in den Sinn kommt – Tiere, Menschen, die ich sehe, oder ich spiele ein bisschen Ukulele. Gegen neun beginne ich zu arbeiten und mache bis 14 Uhr durch. Dann esse ich, gehe zum Sport, und arbeite noch mal bis etwa 20 Uhr.

Felix: Und was war dein schlimmster Arbeitstag?

Falk Holzapfel: Ganz zu Beginn meiner Karriere gab es Tage, an denen ich bis zu 16 Stunden am Zeichentisch saß, gegessen habe und sogar dort eingeschlafen bin. Damals arbeitete ich in einem Comicladen und durfte im Lagerraum zeichnen. Ich habe dann unter dem Schreibtisch auf einer Matratze geschlafen, damit ich es am nächsten Tag nicht weit hatte. Es klingt vielleicht praktisch, aber das würde ich nicht noch mal machen.

Luca: Wie gehst du mit kritischen Rezensionen um?

Falk Holzapfel: Ehrlich gesagt, lese ich die meisten gar nicht. Wenn ich eine kritische Rezension lese, überdenke ich plötzlich alles, was ich jemals gemacht habe, und frage mich, ob ich nicht doch lieber Koch hätte werden sollen. Die schlechten Rezensionen bleiben ewig im Gedächtnis, die guten vergesse ich sofort. Daher vermeide ich es, zu viel zu lesen – aber eure Rezensionen lese ich natürlich!

Felix: Was ist das Beste daran, Buchautor zu sein?

Falk Holzapfel: Interviews auf der Buchmesse zu geben, denn Illustratoren werden kaum interviewt! Nein, ernsthaft – das Schönste ist, endlich meine eigenen Geschichten erzählen zu können, so, wie ich sie mir immer ausgemalt habe, in Bild und Wort.

Luca: Und das Schlechteste?

Falk Holzapfel: Schreiben ist schwieriger zu bewerten. Beim Zeichnen sehe ich sofort, was funktioniert und was nicht. Aber beim Schreiben bleibt immer die Unsicherheit: Ist das jetzt gut? Ich hoffe einfach, dass es gelingt.

Luca: Du hast auch Tattoos. Haben Tätowierer nicht Angst, wenn jemand wie du, der professionell zeichnet, ein Tattoo möchte?

Falk Holzapfel: Im Gegenteil – ich habe Angst, wenn ich zum Tätowierer gehe! Ich kenne meinen Tätowierer sehr gut. Er kann wahnsinnig gut zeichnen. Er sagt: „Auf echter Haut gibt es kein Radieren, das muss auf Anhieb passen.“

Felix: Wie war es für dich, bei den Was-ist-was-Büchern mitzuwirken?

Falk Holzapfel: Ein Riesenspaß! Ich kannte die Was-ist-was-Bücher schon als Kind und war fasziniert. Anfangs sollte ich nur die Figuren gestalten, aber dann drängte ich mich immer weiter rein, bis ich schließlich den Comic auch selbst schreiben durfte. Das war eine tolle Erfahrung. Als ich so alt war wie ihr, hatte ich natürlich auch Was-ist-was-Bücher: Dinosaurier und Indianer. Als die mich gefragt haben, ob ich sowas machen würde, habe ich natürlich gesagt, jippie. Am Anfang sollte ich nur die Figuren machen. Dann habe ich mich immer mehr und mehr da reingedrängelt. Wenn ich die Figuren mache, dann könnte ich aber auch den Comic machen. Und dann könnte ich den auch gleich selber schreiben. Das war ein wilder Ritt, aber hat mir viel Spaß gemacht. Dinosaurier sind natürlich großartig.

Luca: Und hast du dich dabei unter Druck gefühlt?

Falk Holzapfel: Ein bisschen, ja. Mir war wichtig, eine Geschichte zu erzählen, die Spaß macht, und dabei ein paar Fakten zu vermitteln. Wenn nicht alle Infos rüberkommen, können die Leser ja auch noch andere Was-ist-was-Bücher durchstöbern.

Luca: Wie war es, für Im Orbit des Neptun „nur“ als Autor zu arbeiten, während Carlos Arroyo die Zeichnungen gemacht hat?

Falk Holzapfel: Das war sehr angenehm! Ich wusste, dass das Skript einige zeichnerische Herausforderungen mit sich bringt, die superschwierig zu zeichnen sind und war froh, dass ich mich darum nicht kümmern musste. Carlos ist ein großartiger Zeichner, und es hat Spaß gemacht zu sehen, wie er das umgesetzt hat.

Felix: Akademie Splitterstern ist ein Abenteuerspiel in Buchform. Welche Rollenspiele spielst du gern?

Falk Holzapfel: Ich spiele seit meiner Zeit im Comicladen leidenschaftlich gern Rollenspiele, vor allem Dungeons & Dragons. Angefangen bin ich mit Exalted. Akademie Splitterstern ist stark von meinen Rollenspiel-Erfahrungen inspiriert. Mir gefiel die Idee, dass Charaktere je nach Wochentag bestimmte Fähigkeiten haben – das wollte ich unbedingt mal in einer Geschichte umsetzen.

Felix: Und hast du den Dungeons & Dragons-Film gesehen?

Falk Holzapfel: Ja, und ich fand ihn super! Besonders der dicke Drache, der sich nur noch rollen kann.

Luca: Ich fand ihn auch gut. Und du, Felix?

Felix: Naja, ich bin kein großer Fan, aber schlecht fand ich ihn auch nicht.

Falk Holzapfel: Na, das ist doch okay. Solange euch Akademie Splitterstern besser gefallen hat, bin ich glücklich.

Luca: Vielen Dank für das tolle Interview.

Falk Holzapfel: Ich danke euch – es hat mir viel Spaß gemacht, wie immer!

Ninjago – Gefangen im Spiel

Ninjago

Klappentext



Als Jay aufgefordert wird, das Videospiel Prime Empire zu betreten, zögert er nicht. Mit Begeisterung erkundet er die neue Welt. Da tauchen auf einmal Bilder von ihm auf: Jay wird gesucht! Doch was hat er getan? Viel Zeit zum Überlegen bleibt ihm nicht, denn schon heften sich feindliche Roboter an seine Fersen…

Zusammenfassung

Die Lego-Figur Jay aus dem Ninjago-Universum eröffnet durch das Betreten des „Prime Empire“-Universum eine neue Welt. Jay spielt das Game und lernt dort die Rebellen kennen, mit denen er gegen die Rot-Visiere kämpfen muss, um Erfahrungspunkte und Münzen zu gewinnen. Er lernt dort Scott kennen, einen Spieletester, der das Spiel nicht mehr verlassen kann. Jay und Scott bestehen Abenteuer und am Ende wird Jay sogar zum Rockstar.

Meinung



Die Story ist kindgerecht formuliert und die Zeichnungen sind großformatig und schön gestaltet. Die Geschichte richtet sich an erfahrene Erstleser, die das Ninjago-Universum lieben und kennen. Daher werden die Figuren natürlich nicht besonders groß vorgestellt. Wie es für Merchandise-Bücher üblich ist, ist die Geschichte auch nicht wirklich überraschend, aber genau das lieben die Kids.

Flips – ein Wollschwein legt los

Klappentext

Toni steht auf dem Schulweg plötzlich einem Erdnussflips-liebendem Schwein mit braunen Löckchen gegenüber. Sie ist sofort in das Wollschwein namens Flips verliebt und will es mit nach Hause nehmen. Natürlich gibt es Probleme mit der Vermieterin, die Tiere überhaupt nicht leiden kann. Auch lässt Flips sich nicht so gut verstecken. Toni muss rausfinden, wo Flips her kommt und wieso dieses Wollschwein so viele Tricks kann. Mit Jonte, dem neuen Nachbarsjungen, kommt Toni am Anfang überhaupt nicht klar, aber es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft.

Zusammenfassung

Die Geschichte um Flips, Toni und Jonte ist in erster Linie eine Geschichte über Freundschaft und Verantwortung. Natürlich sind sowohl Toni, als auch später Jonte in das Wollschwein sofort verliebt. Toni versucht natürlich, das Wollschwein zuhause zu verstecken, allerdings kann man ein Schwein schlecht im Kinderzimmer halten. Zumal „Schweine sich gerne im Matsch suhlen“, wie Tonis Eltern einbringen, die nach anfänglicher Skepsis zumindest das Schwein so lange verstecken wollen, bis ein vernünftiger Wohnort für Flips gefunden wird. Oder bis sich halt der richtige Besitzer meldet.

Toni lernt im Verlauf der Geschichte, dass die Haltung eines Haustieres große Verantwortung mit sich bringt.

Cover

Das Cover des Buches zeigt das süßeste Wollschwein der Welt, wie es durch Erdnussflips rennt. Natürlich spricht dieses Buch mit diesem Cover Kinder im Alter von 7-10 Jahren an.

Fazit

Welches Kind hat nicht einmal die Phase, dass es sich ein Haustier wünscht? Normalerweise geht’s dabei immer um einen Hund oder eine Katze. Autorin Mascha Matysiak hat hier aber ein untypisches Haustier gewählt.

Ein süßes Schweinchen ist die Ausnahme, doch gerade weil man solch ein Tier nicht in der Wohnung halten kann, ist es auch für Kinder nachvollziehbar, wo die Schwierigkeiten bei der Haustierhaltung liegen.

Auch wenn Toni und Jonte das Schweinchen wirklich sehr lieb haben, wird dem Leser/der Leserin klar gemacht, dass Liebe, Nahrung und auch Fürsorge oft nicht ausreichen. Die Haltung eines Tieres ist nämlich viel mehr als nur das.

Die Geschichte ist einfach und verständlich geschrieben und die Illustrationen von Stefanie Reich sind niedlich anzuschauen.

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen

Klappentext

Jeder kann die Welt ein bisschen besser machen!
Greta Thunberg, Leonardo DiCaprio, Björk oder der Fotograf Sebastião Salgado – sie alle haben etwas gemeinsam:
Sie wollen unserem Planeten helfen und die Welt zu einem besseren Ort für uns alle machen.
Diese Anthologie erzählt 16 kurze Geschichten von jungen Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise für den Klimaschutz einsetzen.
Ein inspirierendes Buch für Kinder – und für Erwachsene.
Mit einem Vorwort von Dr. Eckart von Hirschhausen.

Review

Was haben Leonardo DiCaprio, Al Gore, Emma Watson, Greta Thunberg und Björk gemeinsam? Sie alle genießen eine große Popularität und sie alle wurden bereits in sehr jungen Jahren mit den Problemen durch den Klimawandel konfrontiert. Sie alle sind wahnsinnig bekannt, beliebt und sie alle nutzen ihre Bekanntheit und ihre vorhandenen Mittel, um die Welt zu verbessern.

Meine Kinder sind zu jung, um zu wissen, wer Al Gore ist und die letzten Filme, die DiCaprio gemacht hat, konnte ich meinen Kindern auch nicht zeigen. Aber Greta und „Fridays for Future“ ist meinen Kindern natürlich ein Begriff. Und natürlich kennen meine Kinder auch Emmma Watson als Hermine aus dem Harry Potter Universum. Der Rowohlt-Verlag hatte das Kapitel über Emma als Leseprobe veröffentlicht und als wir dieses Kapitel über die starke, junge Frau unseren Kids vorgelesen haben, wollten wir dieses Buch unbedingt haben.

„Storys für Kinder, die die Welt retten wollen“ erzählt die Geschichte der Jugend dieser Menschen und wie diese Persönlichkeiten zu den Umweltschützern und -Kämpfern wurden, die für eine lebenswerte Welt alles in ihrer Macht stehende tun.

Vandana Shiva

Ein Kapitel behandelt Vandana Shiva, Preisträgerin des alternativen Nobelpreis. Es wird erklärt, wie Großkonzerne genmanipulierte Pflanzensamen an Bauern in Indien verkauften, die im Gegensatz zum normalen Saatgut bei jeder Dürre unrettbar zerstört werden. Vorher kämpfte Vandana gegen die Zerstörung der Wälder durch Bergbaugesellschaften.

Leonardo DiCaprio

Leonardo DiCaprio ist ein fantastischer Schauspieler, der sein Vermögen dazu einsetzt, gegen den Kollaps des Umweltsystems zu kämpfen. Selbst als kleiner Junge wurde er immer von dem Wunsch angetrieben, die Welt zu einem besseren Planeten zu machen. Das hat ihn zum Friedensbotschafter der UN gemacht.

Fazit zum Buch

Hmm. Der Rowohlt-Verlag empfielt das Buch Kindern ab 9 Jahren. Ich denke, dass das ein wenig zu früh ist. Einerseits sind die meisten der Figuren den Kids völlig unbekannt, bei Watson und DiCaprio klingelt es vielleicht bei 12-jährigen ein wenig lauter. Davon abgesehen ist der Schreibstil für Kinder in dem Alter relativ trocken, auch hier würde ich vielleicht ein Jahr oben drauf rechnen.

Bei mir als Erwachsenem tritt das Buch allerdings offene Türen ein und ich hatte beim Lesen mehr als nur ein einziges AHA-Erlebnis. Ich wußte zwar viel über die Geschichte von Greta Thunberg, aber das sie teilweise in Hungerstreik ging, war mir völlig neu.

Schönes Buch, mit dem Problem, dass man ein wenig zu sehr den erhobenen Zeigefinger präsentiert kriegt.

Per Anhalter durch die Galaxis

Klappentext

Es ist nicht sein Tag. Erst wird sein Haus abgerissen und dann von einer Flotte hässlicher Vogonen gleich die ganze Erde gesprengt. Doch für Arthur Dent beginnt die wohl unterhaltsamste und abenteuerlichste Reise der Menschheitsgeschichte – per Anhalter durch die Galaxis

Meinung

Der Anhalter begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Die Geschichte um Arthur Dent, Ford Prefect, den Vogonen und Taschentüchern ist die witzigste Science-Fiction-Geschichte aller Zeiten und persifliert nebenbei natürlich noch unsere gesamte Menschheit.

Immerhin beginnt die Geschichte damit, dass die Erde gesprengt werden wird, weil man Platz für eine Weltraumumgehungsstraße benötigt. Die Erdbewohner hätten da ja was gegen tun können, denn natürlich gab es dazu eine öffentliche Ausschreibung.

Das Buch spielt aber eben im Heute. Wer von uns Erdenbürgern hätte also die Ausschreibung lesen können?

Das Buch trieft vor irrer Ideen und beschreibt aufgrund mathematischer Logik, warum Gott nicht existieren kann oder wieso es albern ist, dass die Menschen so stolz darauf sind, Uhren tragen zu können.

Die Verfilmung wird dem Buch leider gar nicht gerecht, allerdings ist das auch gar nicht möglich. Ich möchte auch gar nicht so wahnsinnig viel zu dem Buch schreiben. Die Serie an sich ist einfach nur großartig und beantwortet natürlich auch die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest.