Interview mit Sabine Bohlmann

Anlässlich der KIBUM in Oldenburg durften wir letztes Jahr Sabine Bohlmann interviewen. Sabine hat so tolle Bücher geschrieben, wie „Willkommen bei den Grauses“ oder auch „Ein Mädchen namens Willow“, das Ende Februar 2025 als Verfilmung ins Kino kam. Das Interview haben wir im November 2024 gemacht. Leider kamen viele Dinge dazwischen, wir sind umgezogen und es gab hier einige familiäre Zwischenfälle, weswegen wir das Interview leider erst jetzt veröffentlichen können. Der Film selbst läuft sicher noch in einigen Kinos (Mai 2025), ihr könnt euch aber auch die DVD oder BluRay schon vorbestellen.

Ihr kennt im Gegensatz zu vielen Autoren, die wir hier interviewt haben, aber garantiert die Stimme von Sabine Bohlmann. Sie ist die Stimme von Lisa Simpson oder auch die Maulende Myrthe oder eben auch Sailor Moon oder Cubby von der Gummibärenbande.

Interview mit Sabine Bohlmann geführt von Luca

Luca: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Felix ist heute leider verhindert.

Sabine Bohlmann: Sehr gerne!

Luca: Die meisten kennen dich als die Synchronstimme von Lisa Simpson, dabei schreibst du schon seit über 20 Jahren Bücher. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

Sabine Bohlmann: Oh, das habe ich gar nicht gemerkt! Stimmt, 2004 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Du weißt ja mehr als ich! Vielen Dank.

Luca: Du hast mit Ratgebern angefangen, später kamen Kinderbücher dazu. Wie schwer war für dich der Wechsel?

Sabine Bohlmann: Gar nicht schwer. Eigentlich wollte ich von Anfang an Kinderbücher schreiben. Die Ratgeber kamen eher zufällig, weil sich anfangs kein Verlag für meine Kindergeschichten interessierte. Aber ich hatte eine Idee für einen Ratgeber, und ein Verlag fand sie gut. So bin ich gestartet. Aber Kindergeschichten hatte ich schon immer im Kopf, für meine eigenen Kinder, aber auch einfach, weil es mir Spaß macht. Insofern war das kein Wechsel, sondern eher eine Rückkehr zu dem, was ich wirklich wollte.

Luca: In deinen Büchern spielen oft besondere Familien eine Rolle, wie bei den Grauses. Wie wichtig ist dir das Thema „Anderssein“?

Sabine Bohlmann: Mir ist nicht wichtig, zwanghaft anders zu sein. Vielmehr wünsche ich mir, dass wir Menschen, die anders sind, mehr respektieren und akzeptieren, und dass jeder den Mut hat, so zu sein, wie er oder sie möchte.

Luca: Wenn du ein Mitglied der Familie Grause sein könntest, wer wärst du?

Sabine Bohlmann: Wahrscheinlich Holger. Er ist harmoniebedürftig, hasst Streit und beginnt sofort zu weinen, wenn sich jemand streitet. Ich finde es schön, wenn sich alle verstehen. Ich würde mir wünschen, dass auch Erwachsene wieder öfter auf der Straße hüpfen, mit mehr Holgersinn, mehr Feen-Mut und mehr Kindlichkeit im Alltag.

Luca: Mein Vater sagt auch immer, er möchte für immer Kind bleiben.

Sabine Bohlmann: Das finde ich schön. Muss man natürlich nicht, aber wenn’s passt, warum nicht?

Luca: Neben den Simpsons machst du ja auch South Park, sprichst in Filmen, liest Hörbücher ein, bist auf Buchmessen wie der Frankfurter oder jetzt auf der Kibum, und du schreibst natürlich Bücher. Wie schaffst du das alles?

Sabine Bohlmann: Ich weiß es manchmal selbst nicht so genau. Es klingt nach viel, aber zum Beispiel bei den Simpsons ist der Aufwand geringer, als viele denken. Ich bin zweimal im Jahr jeweils für drei Wochen im Studio, insgesamt vielleicht fünf Tage pro Staffel. South Park nimmt sogar noch weniger Zeit in Anspruch, weil Kenny kaum spricht, und Ike auch nicht viel. Hörbücher sind auch relativ kompakt: zwei Tage Aufnahme, das lässt sich gut einplanen. Es wirkt vielleicht so, als hätte ich ständig zu tun, aber vieles ist gut verteilt.

Luca: Also bleibt auch mal Zeit für Pausen?

Sabine Bohlmann: Dieses Jahr nicht so viel, das stimmt. Aber ich nehme mir fest vor, nächstes Jahr mehr Pausen zu machen.

Luca: Klingt vernünftig, man will ja nicht, dass du dich überarbeitest.

Sabine Bohlmann: Genau. Manchmal merke ich gar nicht, wie viel ich mache, weil mir alles so viel Spaß macht.

Luca: Was ist für dich das Schönste am Autorin-Sein?

Sabine Bohlmann: Ich liebe es, mir Geschichten und Figuren auszudenken. Wenn ich zum Beispiel die Grauses schreibe, fühlt es sich an, als würde eine neue Familie bei mir einziehen, wie Freunde, die man begleitet. Man lebt ein Stück weit mit ihnen mit und kann ihre Welt gestalten. Das ist einfach wunderbar.

Luca: Gibt es auch etwas, worauf du gern verzichten würdest?

Sabine Bohlmann: Ja, dass ein Buch wie ein Bumerang immer wieder zurückkommt. Man denkt: „Geschrieben, fertig, weg!“ Und dann kommt es vom Lektorat zurück, dann noch mal, dann noch mal. Man ist oft gedanklich schon beim nächsten Projekt und muss sich wieder reinfinden. Ich hätte es gerne so: einmal schreiben, zack, fertig!

Luca: Gab’s schon mal ein Buch, das nie zurückkam?

Sabine Bohlmann: Leider nicht. Ich schreibe einfach nicht fehlerfrei.

Luca: Du hast ja auch Computerspiele synchronisiert. Spielst du selbst?

Sabine Bohlmann: Nein, nie. Ich spreche seit über 20 Jahren eine Figur in einem Spiel, und als ein Spin-off rauskam, hatte ich einen Pressetag, da musste ich mich erst mal informieren, was die Figur im Spiel eigentlich so macht. Ich hatte das Spiel nämlich selbst nie gespielt!

Luca: Was war dein Lieblingsbuch als Kind?

Sabine Bohlmann: „Der geheime Garten“. Kennst du das?

Luca: Ich hab den Titel schon mal gehört, aber nicht gelesen.

Sabine Bohlmann: Dazu gibt es auch einen schönen Film. Vielleicht eher was für Mädchen, aber trotzdem sehr schön.

Luca: Und dein Lieblingsautor?

Sabine Bohlmann: Michael Ende. Ich mochte „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ sehr. Aber auch „Fünf Freunde“ habe ich verschlungen.

Luca: „Fünf Freunde“ sind nicht so mein Ding, die „Unendliche Geschichte“ habe ich sehr gerne gelesen. Und „Momo“ sehe ich bald als Theaterstück hier im Staatstheater.

Sabine Bohlmann: Oh, wie schön! Viel Spaß dabei.

Luca: In welchem Film hättest du gerne mitgesprochen?

Sabine Bohlmann: Schwierige Frage. Aber in „Alles steht Kopf“, ich wäre gern Joy gewesen, die Freude. Die mag Harmonie und ist immer positiv, das bin ich auch ein bisschen.

Luca: Ein bisschen verplant ist sie auch, oder?

Sabine Bohlmann: Absolut, wie ich! Eine Freundin schrieb mir nach dem Film: „Sabine, du hast die Hauptrolle gespielt!“ Und ich dachte: Hä? Aber sie meinte, ich sei genau wie Joy.

Luca: Ich habe die Willow-Bücher noch nicht gelesen, aber ich weiß, dass Willow Zauberkräfte bekommt. Wär das auch was für dich?

Sabine Bohlmann: Unbedingt! Wer würde nicht gerne zaubern? Vorausgesetzt, man nutzt es für gute Dinge. Ich hätte zum Beispiel gerne einen Zauber für Hausarbeit: aufräumen, zack, fertig!

Luca: Unsere Spülmaschine ist kaputt, und mein Zimmer sieht auch nicht gut aus…

Sabine Bohlmann: Dann wäre so ein Aufräumzauber wirklich goldwert!

Luca: Ich hab keine weiteren Fragen. Hast du noch etwas, das du loswerden willst?

Sabine Bohlmann: Ich glaube, ich hab alles schon in der Lesung erzählt. Aber: Der zweite Grause-Band erscheint im Februar, den habe ich bereits fertig. Und noch was: Im Februar kommt auch mein erster Film raus! Willow wurde nämlich verfilmt, und Ende Februar ist Premiere.

Luca: Da werden sich viele Willow-Fans riesig freuen!

Sabine Bohlmann: Das hoffe ich, ich freu mich jedenfalls sehr.

Luca: Vielen Dank für dieses tolle Interview.

Sabine Bohlmann: Ich danke dir. Du hast das super gemacht.

Luca: Danke!

Willkommen bei den Grauses – Freunde finden für Anfänger

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar

Autorin: @sabine.bohlmann
Illustrator: @paperkiddy
Verlag: @thienemannverlage

Inhalt:

Freunde finden ist gar nicht so leicht. Und wenn man dann noch Grause heißt und Hörner hat, spitze Eckzähne oder gar unsichtbar ist, wird es noch komplizierter. Und noch viel komplizierter wird es, wenn man nur dreizehn Tage Zeit dafür hat und dies eine Anweisung vom Institut für andersartige Wesen ist. Zum Glück hat die Familie Grause bereits ihre kleine Nachbarin zur Freundin: Ottilie Schmidt. Sie wird sicher dafür sorgen, dass keiner in der Sackgasse Nummer 13 leer ausgeht.  Aber was ist mit dem Kind in Nummer 3, auf dessen Hausdach auf einmal eine Krähe sitzt?
Ein neues Abenteuer der Familie Grause beginnt.

Meine Meinung:
Willkommen bei den Grauses 2: Freunde finden für Anfänger ist der zweite Band der charmant-verrückten Kinderbuchreihe von Sabine Bohlmann und es ist witzig, warmherzig und ganz schön anders.

Diesmal bekommt Familie Grause einen seltsamen Brief: Jeder von ihnen soll sich einen Freund suchen. Aber das ist gar nicht so leicht, wenn man ein Schratt, ein Dildapp, ein Werwolf-Kind, eine Felfee und eine Flaschengeist-Frau ist. Nur Dildapp Muh findet tatsächlich jemanden – den kleinen Vampir Zecke. Der Rest der Familie bleibt allein. Ottilie, das Mädchen von nebenan, will helfen und organisiert eine Willkommensparty … doch niemand erscheint. Und was die Nachbarn über die Grauses sagen, ist alles andere als freundlich.

Sabine Bohlmann erzählt wie schon im ersten Band eine sehr, sehr lustige Geschichte über Wesen, die einfach dazugehören wollen. Ottilie versucht, ihnen zu helfen, „normal“ zu wirken – aber schnell wird klar: Anderssein ist nicht nur okay, sondern oft viel spannender. Ich musste beim Lesen mehrfach herzhaft lachen.

Die Illustrationen von Daniel Steudtner passen perfekt – witzig, liebevoll und einfach sympathisch. Auch das Cover ist wieder wunderschön gestaltet.

Dies ist eine wundervolle Fortsetzung und es gibt von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Buchreihe:

Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal

Willkommen bei den Grauses – Freunde finden für Anfänger

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Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar

Autorin: @sabine.bohlmann
Illustrator: @paperkiddy
Verlag: @thienemann_kinderbuch

Inhalt:

Ottilie freut sich. Endlich zieht im Nachbarhaus eine Familie ein. Mit drei Kindern, einem Opa und sogar einem … Wischmopp. Nein, ein Hund ist das nicht – und eigentlich ist niemand so, wie Ottilie das kennt. Muh sieht zwar auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Junge aus, wären da nicht die winzigen Hörner auf seinem Kopf. Opa ist ein Schrat, der auf der Schule für seltsame Wesen nicht so gut aufgepasst hat und nun in der Welt der Normalos ständig auffällt. Sehr zum Ärger von Herrn Grottenolm, der jede Verfehlung mit einem grauen Punkt auf seiner Liste vermerkt. Doch kann man einen Opa einfach wieder zurückgeben, wenn er sich nicht benehmen kann? Da sind sich die Grauses nicht so sicher. Nur eines ist klar für Ottilie und ihre neu gewonnen Freunde: Eine Familie ist eine Familie. Ganz egal, wie schräg sie ist.

Meine Meinung:
Ottilie ist ein ganz normales Mädchen. Sie geht ganz normal zur Schule, spielt schon gerne mit anderen Kindern, will sich aber eigentlich auch nicht aufdrängen. Sie ist auch ein bisschen ein Nerd, weil sie sich gut mit sich selbst beschäftigen kann und sich nicht langweilt. Aber sie ahnt nicht, wie radikal sich ihr Leben ändern wird, als mitten in der Nacht ihre neuen Nachbarn einziehen. Das allein ist schon nicht „normal“, aber als sie ihre Nachbarn kennen lernt, merkt sie, dass das hier überhaupt nichts mit „normal“ zu tun hat.

Ihre neuen Nachbarn kommen nämlich aus der Stadt „Nebel“, die so im Nebel versunken ist, dass kein Mensch sie je finden kann. Sie sollen sich in die normale Menschenwelt integrieren. Das ist gar nicht so einfach, denn Wolfi ist ein Werwolf, Muh ein Dildapp (eine Art Hirsch-Mensch-Mischung mit Hörnern), die Eltern Olga und Holger sind ein Dschinn und eine Felfe, die kleine Schwester ist ein Geist und der Opa ist ein Schraft, der Freundlichkeit hasst und am liebsten mit der Pflanze auf seinem Kopf spricht. Zu guter Letzt gibt es noch den Hund „Mops“, der ein echter Wischmopp ist.

Sabine Bohlmann hat eine sehr, sehr lustige Geschichte über „Monster“ geschrieben, die eigentlich gar keine sind. Die Grauses wollen eigentlich nur nicht auffallen, aber das ist gar nicht so einfach, wenn man die Regeln, die für „normale“ Menschen zählen, gar nicht kennt. Ich musste das Buch mehr als einmal vor Lachen weglegen, gerade weil der Opa ein echt sarkastischer Typ ist, dem Freundlichkeit zuwider ist. Es ist einfach cool, wie die Grauses nicht auffallen wollen, aber vom „Institut für andersartige Wesen“ beobachtet werden. Ottilie merkt, dass sie den Grauses helfen muss, als „normal“ durchzugehen, aber das Anderssein ist einfach viel lustiger und vor allem spannender.

Ich fand die Zeichnungen von Daniel Steudtner im Buch sehr lustig und auch das Cover ist sehr schön.

Buchreihe:

Willkommen bei den Grauses – Wer ist schon normal

Willkommen bei den Grauses – Freunde finden für Anfänger

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