Sie sind überall – Gegen Faschismus in deinem Feed

unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar

Autorin: Lisa Duhm
Bearbeitung: Deborah Weber
Verlag: @thienemann-esslinger

Inhalt:

Wie rechts ist dein Feed bei Instagram, TikTok und Co?

Nazis, die gehören in den Geschichtsunterricht. So denken vermutlich viele. Vielleicht gibt es noch eine vage Vorstellung von Glatze, Springerstiefeln und Hakenkreuz-Tattoo. Doch die rechte Szene begegnet uns inzwischen als Influencer in den sozialen Medien, im Sportverein, in der Schule und in den Nachrichten. Täglich sind wir konfrontiert von Fake News, Rassismus, Antisemitismus und Verschwörungstheorien. Da kann es manchmal schwer sein, den Überblick zu behalten: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus? Und wie gefährlich sind Gruppierungen wie die „Identitäre Bewegung“ oder die „Neue Rechte“?

Lisa Duhm gibt in diesem Buch klare Antworten. Und sie zeigt, was das Ganze mit jedem einzelnen von uns ganz persönlich zu tun hat: Wie manipulierbar sind wir? Und wie können wir uns gegen „Rechts“ engagieren?

Meine Meinung:
Ihr seid hier ja gerade auf Instagram unterwegs und da ihr uns folgt, habt ihr vermutlich eine gemütliche Bubble von Buchbloggern und Verlagen, die sich insbesodere mit Kindern- und Jugendbüchern befasst. Aber vielleicht habt ihr in den Kommentaren von einigen Verlagen schon mal den ein oder anderen Kommentar gelesen, der euch irgendwie seltsam vorkam. Einen Kommentar, der vielleicht „nur“ moralisch schwierig ist. Oder ein Kommentar, der bei euch das Gefühl weckt, dass man sowas nicht sagen sollte. „Lasst sie doch im Mittelmeer ertrinken“ oder solche Dinge. Oder vielleicht seid ihr mal über ein Reel gestolpert, in dem euch jemand erzählen wollte, dass Ausländer uns die Jobs klauen und das Deutschland von Migranten geschwächt wird. Falls euch so was noch nicht passiert ist, habt ihr einen sehr stabilen Instagram-Feed. Das Internet ist allerdings voll von solchen „Meinungen“ und in der letzten Zeit wird es immer mehr. Sie sind überall.

Lisa Duhm hat ein Buch über eine fiktive Influencerin oder „Content Creatorin“ geschrieben, die selbst immer rechtsextremere Ansichten vertritt. Dabei meint sie es erst gar nicht so böse. Sie wird von Fakenews zum Thema zugekleistert, der Algorithmus gibt ihr immer weiteres Feedback darüber, dass sie vielleicht Recht mit ihrer Meinung hat. Es geht um rechte Verschwörungstheorien und darüber, wie man sich davon nicht einlullen lässt. Dabei wird über die Influencerin gesprochen, aber es gibt zum Beispiel auch eine ganz konkrete Liste mit rechtsradikalen Straftaten, die seit dem Jahr 2000 verübt wurden.

Das Thema ist sensibel aufgearbeitet worden. Niemand ist einfach so rechtsradikal, sondern die Überzeugungen kommen mit der Zeit und werden mit der Zeit immer stärker. Dieser Satz steht irgendwo im Buch und hat mich schon berührt. Es ist heute unglaublich schwer, die Informationen, die auf einen einprasseln abzuwägen und dabei den ethischen Kompass aufrecht zu erhalten.

Es ist halt schnell gesagt, dass man „abends ja nicht mehr wegen der Ausländer“ rausgehen kann. Die Angst, die geschürt wird, sorgt für Misstrauen und Misstrauen schlägt leider auch oft in blanken Hass um.
Lisa geht auch auf einen Aussteiger ein, der im Interview erzählt, dass er von der Sache, die Heimat zu retten, komplett überzeugt war, bis es tatsächlich darum ging, linke Lehrer und Politiker zu beseitigen. Und tatsächlich sogar die eigenen Eltern, die die Gefahr durch Islamisten gar nicht sehen (wollen). Abgerundet wird das Buch durch richtig tolle Fragebögen und Hilfestellungen. Man kann prüfen, ob und wie rechts man selbst tatsächlich ist und es wird versucht, faschistische Argumente in Kommentarspalten entgegen zu treten.
Ich fand das Buch spannend und in Teilen auch etwas verängstigend. Im Netz sind die Rechtsradikalen sehr laut und vielseitig vertreten. Gerade bei TikTok haben bestimmte Parteien sehr viele Mitglieder (auch aus dem Bundestag), die ihre Sicht der Dinge teilweise sehr überzeugend rüberbringen wollen. Viele der Standpunkte dieser Menschen könnte man entkräften, indem man sich mit den politischen Themen genauer befasst. Aber wie geht man da ran? Das ist die Stärke dieses Buches: Wir als junge Menschen können lernen, wie man mit Hetze im Netz umgeht.
„Rassismus ist immer schlimm, denn er trifft unschuldige Menschen.“

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